High Heels werden niedriger, die Gesichtszüge entspannter - guter Jahrgang? (C) PR
Eine meiner wöchentlichen Pflichtlektüren ist die TW. Die TextilWirtschaft ist DAS Fachmagazin für alle News rund ums Thema Mode. Darin fiel mir eine Anzeige auf. Allein dafür müsste man den verantwortlichen Kreativen loben. Denn Anzeigen fallen einem nicht allzu häufig auf. Mir zumindest nicht.
Im aktuellen Fall war es der Claim: Woran erkennt man einen guten Jahrgang? Die High Heels werden niedriger, die Gesichtszüge entspannter.
Hm, dachte ich bei mir… Ich bin ein großartiger Jahrgang. Der 1. Mann auf dem Mond und ich erblickte das Licht der Welt bei strahlendem Sonnenschein, Ende November wohl gemerkt!
Erbsenzähler, der ich nun einmal bei der Wortwahl bin, dachte ich: unglücklich formulierte Werbebotschaft. Denn niedrige High Heels gibt es nicht. Obwohl ich natürlich durchaus verstanden hatte, wie die Message gemeint war.
Und die entspannten Gesichtszüge? Ha, dachte ich, gehässig, wie ich sein kann – das muss am Botox liegen. Oder gar dem Lifting? Denn wie sonst sollte man, als Dame in fortgeschrittenem Alter, den High Heels bereits entsagt, sich in (nach-)lässige Kleidung gehüllt, nicht ein tief zerfurchtes Gesicht sein Eigen nennen?
Oder soll das etwa heißen: sobald man nur noch flache Schuhe trägt, glättet sich die Mimik, die aufgrund der - jahrzehntelang von hochhakigen Schuhen - geschundenen Füßen entstanden war.
Bei all dem Wortspiel hätte ich ja jetzt erwartet, es handle sich bei der Werbung um einen „Komfortschuh-Anbieter“. Aber nein, es war Mode. Für die Dame mittleren Alters. Das wäre ja dann bei der durchschnittlichen Lebenserwartung von deutschen Frauen, die Konsumentin ab 40.